Berufsunfähigkeit, im Dunklen liegende unappetitliche Körperöffnungen und Gummibärchen — eine explosive Mischung!
Es begann so friedlich…
Mein mir angetrautes Eheweib Sonja ist Inhaberin der Firma “Biometrie Check Sonja Keller UG”. Sie bereitet mit ihrem kleinen Team die Gesundheitshistorien derjenigen auf, die eine Einkommensabsicherung abschließen möchten und ermöglicht dabei traumhafte Voten seitens der Versicherer. Wir können dadurch oftmals auch den KundInnen einen ordentlichen Versicherungsschutz verpassen, wo andere Vermittler abwinken oder scheitern würden.
Die Arbeit, die sie und ihr Team dabei abliefern, ist so gut, dass bundesweit viele andere Versicherungsmakler darauf zurück greifen.
So auch im vorliegenden Fall.
Eine Arztanfrage wird notwendig
Im vorliegenden Fall hatte der junge Kunde eines Maklerkollegen eine ganze Reihe an Vorerkrankungen, welche entweder zu einer Ablehnung, oder aber zumindest zu Ausschlüssen führen würden. Zugleich boten die Diagnosen reichlich Spielraum, sodass mit fachlich fundierter Aufbereitung deutlich bessere Ergebnisse im Rahmen des Möglichen lagen. Dazu mussten aber Unterlagen herbeigebracht werden, hier: Befunde und dazu ein Arztbericht.
So kann ein solches Anschreiben (gekürztes Muster) an einen Arzt aussehen:
Sehr geehrter Herr Dr. XXXXXXX ,
wir wenden uns an Sie, da wir Auskünfte über Ihren Patienten, Herrn XXXXX benötigen. Schweigepflichtentbindung sowie Personalausweis des Herrn XXXXX anbei.
Zu den Hintergründen:
Wir, die Firma Biometrie- Check Sonja Keller UG, arbeiten Gesundheitshistorien von KundInnen zwecks rechtssicherem Abschluss einer Einkommensabsicherung auf.
(…)
Es ist sehr wichtig, dass die sogenannten W- Fragen beantwortet werden:
- Was
- war wann,
- warum,
- wie lange,
- wie wurde therapiert (inkl. Medikation),
- wann war es wieder gut.Für einen Bericht analog der o. g. Systematik danken wir bereits an dieser Stelle.
(…)
Etwaige Kosten fallen der / dem o.g. Kunden/in zur Last.
Ich danke Ihnen für Ihre Mithilfe! Wenn sich Fragen ergeben, können Sie mich gerne telefonisch oder per Mail kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Sonjas großer Fehler…
Das Schreiben ging per Post an den betreffenden Facharzt raus. Der Text sollte — insbesondere für eine Person, die jahrelang studierte, halbwegs sicher erfassbar sein.
Aber… nein, doch nicht so ganz. Der liebe Herr Facharzt hatte von so etwas “noch nie gehört” (siehe Zitat unten). Aha.
Aber weiter: Der beigefügte (frankierte!) Rückumschlag bedurfte eigentlich keiner Gebrauchsanweisung (hier zu siehe den Kommentar unsere Maklerkollegen am Ende des Beitrags).
Last but not least: die beigefügten Mini-Packungen Gummibärchen. Sie sind am aller-wenigsten erklärungsbedürftig: sie sind eine nette Geste. Erfahrungsgemäß sehen dies über 99% aller Menschen so.
Gummibärchen als unseriöses Honorarangebot
Die Rechnung hatte Sonja jedoch ohne den Arschloch-Faktor des Halbgottes in weiß inkl. seiner obrigkeitshörigen und in dunklen Verdauungstrakten kriechenden Patienten gemacht.
Zitat aus einer Mail der Mutter (!) des volljährigen Kunden, die sie an den Maklerkollegen sandte:
Dafür, dass (…) einem Lungenfacharzt einen Brief mit Guuummiiibääärchen schickte, um ein spezielles Gutachten zu erhalten, von dem der Arzt in seiner langjährigen Praxis noch nie gehört hatte, habe ich noch immer kein Verständnis.
Tja, der Herr Facharzt hatte sich wohl darüber echauffiert, wie man es wagen könne, seiner Gottheit höchstpersönlich gar unwürdig Speise anzubieten. Wir hätten wohl besser Ambrosia gereicht — aber das war leider aus… Zudem war er — ganz offensichtlich — zu dumm, dem obigen Text zu folgen. Was ein Arzt nicht daran versteht, dass man einen Arztbericht und Kopien der Befunde haben möchte, wird auf ewig ein Rätsel bleiben.
Auch für einen Anruf bei Sonja (wie im Schreiben angeboten) hat es nicht gereicht. Herrje…
Eine fehlgeleitete Mail…
Der Vorgang versandete seinerzeit, weil sich Mutti schon Mitte 2020 telefonisch bei unserem Maklerkollegen über die “Gummibärchen-Affäre” beschwerte. Sonja ging auf “Standby” und stellte die Arbeit vorerst ein. Sohnemann musste nun (wieder) alleine ran. Dies bekam er aber nicht auf die Kette. Man muss ja vor Herrn Facharzt kuschen…
Anfang 2021 bekam der Kunde von uns eine Rundmail, weil er versehentlich in einem Verteiler landete. Ja, peinliche Sache — aber nun wahrlich kein Weltuntergang. Schließlich wurde über die gleichen Kanäle vorher fleißig miteinander kommuniziert.
In besagter Mail informierten wir unsere Vierpfotenmakler-KundInnen über unsere hohen Bearbeitungsrückstände aufgrund erheblicher personeller Probleme.
Die Mail wurde vom Account unserer langjährigen (und allen bekannten) Mitarbeiterin Britta versendet.
Und nu geht es ab, Mutti kommt so richtig auf Touren:
Aus meiner Sicht hat sich aus Nichts bisher wirklich ergeben, dass “Britta” weiß, was sie tut, wie sensibel der Bereich Versicherungen zu handhaben ist und was Versicherungskunden und Ärzten zuzumuten ist.
Was soll man nur von Personen halten, die Vornamen anderer Leute in Anführungszeichen setzen und sie damit aus dem Textfluss reißen — sinnbildlich also ekelerfüllt mit der Kneifzange anfassen?
Und nette Gesten sind eine Zumutung?!? Was zum Henker stimmt mit diesen Leuten nicht?
Dann noch schnell die Schuld von sich schieben:
Für mich unfassbar ist, dass nach nunmehr 7 (weiteren) Monaten noch immer kein Angebot für eine BU-Versicherung meinem Sohn vorgelegt/zugesandt wurde.
Ja, ne, is klar Mutti, ohne Unterlagen geht das auch nicht! Aber das fällt Dir erst nach sieben (!) Monaten auf?!?
Aber halt, Mutti ist ja immer noch in Fahrt:
Die Steigerung der Unprofessionalität von “Britta” zeigt sich nun aber in deren Mail vom (…) an meinen Sohn (warum sie den 23Jährigen plötzlich duzt, wissen nur die Sterne).
Tja Mutti, der Punkt ist, dass Dein offenbar unmündiger Sohnemann mit meiner Sonja (nicht Britta) schon lange (!) “per Du” war und sie zuvor ebenfalls in seinen Mails duzte. Und nu?
Ja, und nu?
Na, erstmal echauffiert man sich weiter — der Blödheit scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein:
Sie erhalten jene Mail im Anhang. Ein normales Weiterleiten ist technisch nicht möglich, weil “Britta” seltsame Bilddateien eingefügt hat; daher mussten wir die Mail über Word ziehen.
Über die weiterhin verwendeten Anführungszeichen schauen wir hier mal verachtungsvoll hinweg. Die “seltsamen Bilddateien” kennt jeder unserer KundInnen — es sind die Embleme diverser Verbände usw., mit denen wir vernetzt sind oder kooperieren… Was daran “seltsam” sein soll, wissen — Zitat Muddi — “nur die Sterne”.
Apropos “Sterne”…
Vielleicht sollte sich Mutti einfach mal ordentlich einen durchziehen?
Mutti war ernsthaft (!) der Meinung, dass wir versucht hätten, den gottgleichen Herrn Facharzt mit Gummibärchen zu bezahlen. Man lese und reibe sich erstaunt die Äuglein:
Die “Weigerung” des Lungenfacharztes bezog sich darauf, dass er sich grundsätzlich dagegen verwehrt hat, Gutachten oder Expertisen
gegen Gummibärchen-Honorar zu erstellen.
Unterm Strich…
Bleibt es bei unserer obigen Empfehlung: Mutti, zieh Dir mal ordentlich einen durch. Ansonsten wird das nix mehr!
Vielleicht sollte auch Herr Sohnemann gewisse Dinge so langsam alleine entscheiden dürfen.
Und der Kollege…?
Der (jetzt noch mehr als zuvor) geschätzte Kollege reagiert unglaublich cool und loyal. Ich zitiere ihn unten stehend nicht nur, sondern mache seine Worte zu den Schlussworten dieses Einblicks in unseren Alltag.
Ich möchte vorher noch anmerken, wie glücklich wir alle mit unseren KundInnen sind! Ihr seid (fast alle) so cool, so locker, so freundlich und so herrlich “normal-bescheuert”, dass ihr immer wieder die Inspiration für unser Handeln seid. Danke dafür!
…der hat Eier in der Hose
Ein Auszug aus seiner finalen Antwort an “Muddi”, die übrigens seit über 3 Dekaden Kundin bei ihm ist:
Meiner Meinung nach ist klar und deutlich formuliert was Ziel und Absicht ist. (…). Sonja hat auch mehrfach versucht die Praxis telefonisch zu erreichen, (…) Nachdem sie dann als unprofessionell beschimpft wurde, hat sie sich auf die vielen anderen Vorgänge konzentriert. Mit dem Vorwurf mag man doch nicht weiter Engagement zeigen.
Also hat Sonja dem Arzt den Brief geschickt inkl GENAUER Instruktionen, einer Erklärung warum, wieso etc. UND dem Hinweis, dass der Kunde etwaige Kosten übernimmt. (So viel zum Gummibärenhonorar.)
Natürlich inkl. eines beschriebenen und frankiertem Rückumschlags. Der Arzt schuldet ihr also noch 1,50€. [ Anmerkung: Saugeil! :o) ]
Auf diesen Brief hin, haben Sie dann erbost bei uns angerufen und Sonja als unprofessionell beschimpft.
(…)
Unprofessionell an der ganzen Nummer war höchstens der Arzt. Und mit Verlaub, scheinbar auch noch dumm dazu. Denn bei der Anweisung, die Ihm gegeben wurden zu sagen, er wüsste nicht was er tun sollte… Bei so viel Kompetenz würde ich mir mal schnell einen neuen Arzt suchen.
Amen. :o)
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