Erst lachen sie über Dich…
Es ist noch gar nicht lange her, da wurde ich von einem “Kollegen” zum enfant terrible der gesamten Branche ernannt. Dies traumatische Erlebnis verarbeitete ich auf Anraten meines Psychiaters in Form eines Blogbeitrages, in dem ich mir den Frust von der Seele schrieb. Das Ergebnis kann man hier lesen: Makleralltag Part X: Eine Schande der Zunft
Und heute?
…dann kopieren sie Dich.
Inzwischen ist es so, dass ich von anderen auf Seiten im Netz hingewiesen werde, die meiner Seite stark ähneln. Als ich selbst nach danach suchte, stolperte ich über eine weitere Seite. Da staunt man nicht schlecht, wenn man gefühlt auf seiner eigenen Seite unterwegs zu sein scheint, es aber in Wirklichkeit nicht ist…!
So ein copy & paste mag hier und da ja hilfreich sein, an manchen Stellen ist es aber nicht nur unfein, sondern schlichtweg unzulässig.
So sehe ich die Dinge
Für mich gibt es da draußen grundsätzlich nur KollegInnen. Als “KonkurrentInnen” bezeichne nur die, die sich also solche gebärden / mir blöd kommen oder die unsaubere / unehrliche Arbeit an den Tag legen.
Ich bin Mitglied in Maklerverbänden und auch einer Maklergenossenschaft, schätze den fachlichen Austausch (sofern das Gegenüber im Oberstübchen auch ausreichend möbliert ist) und pflege meine hochkarätigen Kooperationen mit anderen Spezial-Maklern. Der ein oder andere Vortrag auf Fachtagungen — kein Problem, mache ich. Ich helfe auch gerne anderen Maklern in Form von Aktivität in diversen Foren / Gruppen in den sozialen Netzwerken, darüber hinaus auch via Chat, Mails oder auch Telefonaten.
Als die Corona-Krise Einzug hielt und überall in der Branche Hilflosigkeit herrschte, weil man ja nicht mehr “einfach so” zum Kunden fahren und lieber online beraten sollte — wer hat da für rd. 50 KollegInnen ein Webinar abgehalten und Einblick in seine Arbeitsweise / die Online-Beratung gewährt? Richtig: ich war´s. All das läuft und lief ohne das auch nur ein einziger Cent dabei den Besitzer wechselte. Immer nach dem Motto “Gemeinsam sind wir stärker” und immer mit dem Blick auf den Kundennutzen — egal ob es sich um meine eigenen oder fremde Kunden handelt.
Man kann auch noch ne Schippe drauf packen…
Es geht noch weiter: wir wickeln sogar Aufträge für andere Makler ab und unterstützen so aktiv im Beratungsprozess. Am weitesten gehen wir im Bereich der Biometrik (Schwerpunkt Berufsunfähigkeit), wo ich inzwischen zwei Krankenschwestern beschäftige, um die Gesundheitshistorien meiner Kunden auf High End-Level sauber und rechtssicher aufzuarbeiten. Diese Sache machte vor einiger Zeit in bestimmten Kreisen die Runde und so gab es immer wieder (und immer mehr) Anfragen von anderen Maklern, ob wir in besonders kniffeligen Fällen nicht mal aushelfen könnten.
Klar, können wir! Allerdings ist hier das wirtschaftlich vertretbare Maß ganz schnell überschritten, weil für so etwas wirklich viel Zeit drauf geht. Was machen wir? Lehnen wir solche Dinge künftig einfach ab, weil es nicht geht?
Nö! Wir packen uns stattdessen mal so richtig Kosten in Höhe von mehreren Tausendern ans Bein (für den Notar, die Registrierung im Amtsgericht, die Gewerbeanmeldung, die Gewerbeerlaubnis, Einholung der ganzen gem. Aufsichstrecht erforderlichen Unterlagen, Vermögensschaden- und Betriebshaftpflicht, Kosten für den Steuerberater, usw., usf.) und gründen einfach mal eine neue Firma. Das Ganze in Form einer Kapitalgesellschaft, die, wie es der Name schon sagt, erst einmal mit Kapital gefüttert werden muss. Neues Personal wird in absehbarer Zeit auch nötig werden.
Der Sinn dahinter
Und wozu das Ganze? Klare Sache: Ich mache mir die Bux nicht mit ner Kneifzange zu — die ganze Kiste ist natürlich auch betriebswirtschaftlich durchdacht. Nichts desto trotz binden wir uns damit was ans Bein, was nicht unbedingt sein müsste — weil sowieso schon mehr als genug Arbeit da ist. Aber wir können unser Know-how somit einem viel größeren Kreis an Menschen zugute kommen lassen. Wenn auch nur eine familienversorgende Person durch unsere Arbeit eine saubere Berufsunfähigkeitsabsicherung bekommen kann, die vorher aus medizinischen Gründen als “unmöglich” abgestempelt wurde und sie nun beruhigt schlafen kann, weil sie eine Sorge weniger haben muss — dann ist das doch total super!
Wie man sieht: auch hier schwebt ein Motto über dem Ganzen: Gemeinsam sind wir stärker = Kundennutzen = was Gutes tun!
Ich bin empört!
Inspiriert haben mich dabei immer andere Makler, die sich ebenfalls durch genau das Gleiche, was ich hier aufliste, auszeichnen. Von solchen Leuten habe ich immer viel gelernt — und werde noch heute inspiriert.
Du siehst: ich gebe und unterstütze gerne. Ich lasse mich aber ungerne beklauen. Das ist unfein und infolge dessen sitze ich empört am Fliesentisch und gucke böse. Unter uns: das obige Bild ist nicht bei mir zu Hause entstanden — isch ‘abe ga‘keine Fliesentisch. Aber so ein bisschen stinkig bin ich dennoch.
“Was tun?”, sprach Zeus…
Tja, das werden wir nun sehen müssen. Dreister Diebstahl geistigen Eigentums ist nicht so fein, ich werde hier also handeln müssen. Was kommen wird, dürfen die anderen selbst entscheiden. Ich halte nichts von Abmahn-Abzocke und werde daher auch nicht gleich mit der ganz dicken Keule kommen. Die juristische Werkzeugkiste beinhaltet viele spitze Werkzeuge und ich fange mit den ganz kleinen an, die nicht wirklich weh tun.
Sollte man artig einlenken und von dem unrechten Schabernack Abstand nehmen, bleibe ich lieb und nett, wie ich es (meistens) bin und werde nicht böse zuhauen. Kommt man mir dagegen blöde, dann gibt es
a) richtig Haue
und
b) neue Blog-Beiträge mit lustigen Inhalten.
Apropos lustige Inhalte: Ich warte noch auf juristische Gegenmaßnahmen eines ganz besonderen Kollegen, dessen Heldentaten ich hier auseinander nahm. Auch das könnte wieder lustige Blog-Beiträge zur Folge haben.
Also: stay tuned! :o)
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